Landkreis Kassel legt neuen Schulentwicklungsplan vor


Landkreis Kassel. Der Landkreis Kassel stellt die Weichen für die Bildungszukunft: Mit dem neuen Schulentwicklungsplan (SEP) werden stabile und moderne Lernbedingungen für alle Schulformen, von der Grundschule bis zum Abitur, sichergestellt. Die Kreisverwaltung legt damit einen Entwurf für die Planung der kommenden Jahre vor. "Mit dem neuen Schulentwicklungsplan reagieren wir nicht nur auf veränderte demografische Bedingungen und steigende Schülerzahlen, sondern gestalten die Zukunft unserer Schulen", erklärt Schuldezernentin Silke Engler.

Die Fortschreibung erfolgt in zwei Schritten: 2025 für die allgemeinbildenden Schulen und Förderschulen, 2026 für die beruflichen Schulen. "Bei der Bedarfsermittlung berücksichtigen wir aktuelle Geburtenzahlen, schulinterne Erhebungen sowie geplante Wohnbauprojekte", erläutert Fachdienstleiterin Michaela Mayer. Ergänzend kommt ein Prognoseverfahren zum Einsatz, das Übergangsquoten von Grund- zu weiterführenden Schulen einbezieht. "Auch der Elternwille spielt in unserer Planung eine wichtige Rolle", ergänzt Uwe Koch, Fachbereichsleiter Schulen, Sport und Mobilität.

Ziel ist es, Schulstandorte langfristig zu sichern, pädagogische Konzepte weiterzuentwickeln und die räumlichen Rahmenbedingungen moderner Bildung gerecht zu gestalten. "Mit dem Entwurf schaffen wir eine verlässliche Grundlage für die kommenden Jahre und setzen den Kurs für eine zukunftsfähige Bildungslandschaft, die allen Kindern und Jugendlichen beste Perspektiven bietet", so Silke Engler weiter.

Grundschulen: Stabilität und ganztägige Angebote Die Schülerzahlen in den Grundschulen im Landkreis Kassel entwickeln sich bis zum Jahr 2028 insgesamt stabil bis positiv. Erst ab 2029 zeichnet sich ein möglicher leichter Rückgang ab, der jedoch kontinuierlich beobachtet wird. Alle bestehenden Grundschulstandorte bleiben zunächst erhalten. Ein besonders wichtiger Schritt für die Zukunft ist der flächendeckende Ausbau der Ganztagsangebote: Bis zum Schuljahr 2026/27 soll es an allen Grundschulen im Landkreis ein ganztägiges Bildungsangebot geben. "Damit schaffen wir optimale Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stärken zugleich die individuelle Förderung unserer Schülerinnen und Schüler", betont Silke Meister aus der Stabsstelle Bildung.

Gesamtschulen: Starke Nachfrage sichert Zukunft Seit dem Tiefstand im Jahr 2019 mit 9.814 Schülerinnen und Schülern verzeichnen die Gesamtschulen im Landkreis Kassel einen kontinuierlichen Anstieg der Schülerzahlen. Insbesondere die Standorte Bad Emstal und Zierenberg profitieren von einem deutlichen Zuwachs und überwinden frühere Stabilitätsprobleme. "Der Aufwärtstrend ist ein deutlicher Beleg für die Attraktivität der Gesamtschulen und garantiert deren langfristige Zukunft", erklärt Michaela Mayer. Diese Entwicklung stärkt die Bildungsvielfalt im Landkreis und verbessert die wohnortnahe Versorgung für Familien.

Gymnasien: Kapazitäten bleiben gesichert Auch an den Gymnasien und gymnasialen Oberstufen im Landkreis Kassel bleiben die Schülerzahlen stabil. Kleine Schwankungen ändern nichts an der insgesamt guten Auslastung –ein Beispiel ist das Lichtenberg-Gymnasium mit konstant hohen Anmeldezahlen. Die gymnasialen Bildungsgänge an den Gesamtschulen verfügen ebenfalls über ausreichende Kapazitäten. Dank der engen Abstimmung und dem Lenkungsverfahren des Staatlichen Schulamtes konnten alle Anmeldungen berücksichtigt werden. "Unser Anspruch ist es, jedem Schüler und jeder Schülerin einen passenden gymnasialen Platz wohnortnah und entsprechend der individuellen Bedürfnisse zu ermöglichen", erklärt Uwe Koch.

Förderschulen: Inklusion und wohnortnahe Angebote Mit der inklusiven Entwicklung an den Schulen des Landkreises Kassel verändert sich die Nachfrage in den verschiedenen Förderschwerpunkten. So ist in den Bereichen Lernen und Sprachheilförderung ein Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen – ein Zeichen dafür, dass immer mehr Kinder erfolgreich in Regelschulen integriert werden. Gleichzeitig steigt der Unterstützungsbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (gE).

Um allen Kindern gerecht zu werden und ihnen eine möglichst wohnortnahe Förderung zu ermöglichen, prüft der Landkreis die Einrichtung zusätzlicher Kooperationsklassen – auch an Grundschulen im Osten und Süden des Kreisgebiets. Ziel ist es, die individuelle Förderung auszubauen und die Teilhabe von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf zu stärken. "Wir möchten, dass jedes Kind die bestmögliche Unterstützung erhält", sagt Silke Engler.

So geht es weiter

Nachdem das Anhörungs- und Beteiligungsverfahren im August/September abgeschlossen wurde und die Beratungen in Schulkommission und Kreisausschuss des Landkreises erfolgt sind, soll der Schulentwicklungsplan dem Kreistag des Landkreises Kassel in der Sitzung am Donnerstag, 18. Dezember, 13 Uhr, in der Baunataler Stadthalle zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

 

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