Ganztagbetreuung

Landkreis Kassel


Der Landkreis Kassel setzt bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen auf innovative Lösungen. Die Kreisverwaltung überarbeitet aktuell das Raumprogramm an allen Grundschulstandorten grundlegend, um den steigenden Anforderungen an die Bildungsinfrastruktur trotz struktureller Defizite im Kreishaushalt gerecht zu werden. "Bildung ist der Schlüssel zu Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit – deshalb setzen wir uns dafür ein, dass alle Kinder im Landkreis bestmöglich betreut und gefördert werden, auch in Zeiten knapper Kassen", sagt Schuldezernentin Silke Engler Effizientere Raumnutzung statt teurer Neubauten Angesichts der begrenzten finanziellen Spielräume wurden Investitionen in noch nicht begonnene Schulbauprojekte im Haushaltsentwurf 2025 und den Folgejahren zunächst ausgesetzt. Stattdessen wurden die Fachbereiche Immobilienmanagement sowie Schulen, Sport und Mobilität beauftragt, die bestehenden Raumprogramme kritisch zu überprüfen und den Raumbedarf auf das zwingend notwendige Maß zu reduzieren. Dabei steht die multifunktionale Nutzung der vorhandenen Räumlichkeiten im Fokus. Als Grundlage für die Neubewertung dient das vom Stadtschulamt Frankfurt entwickelte Konzept der "Raumbox". "Ziel ist es, Leerstände zu vermeiden und alle Räume flexibel für verschiedene Zwecke – Unterricht, Ganztagsbetreuung, Freizeit – zu nutzen", erläutern die beiden zuständigen Fachdienstleiterinnen Michaela Mayer und Nicole Baake. Silke Engler: "Dank der konsequenten Umsetzung des integrierten Ganztagskonzepts innerhalb der bestehenden Schulgebäude konnte auf 9 bislang geplante Pavillonanlagen in Grundschulen und sechs weiteren an den Gesamtschulen für das Schuljahr 2025/2026 verzichtet werden." Dies führt zu einer Einsparung von rund 3,4 Millionen Euro über vier Jahre. Zudem ergaben Begehungen von 26 Schulliegenschaften, dass durch kleinere bauliche Anpassungen und multifunktionale Raumgestaltung weitere Investitionen eingespart werden können. Insgesamt werden Investitionsersparnisse in Höhe von rund 42 Millionen Euro erwartet. Für kleinere Grundschulstandorte, an denen bisher keine Mensa oder Aula vorhanden war, wurde ein skalierbares Standard-Solitär-Gebäude entwickelt. Dieses Gebäude kann je nach Schulgröße und -form flexibel als Mensa, Aula, Ganztagsraum oder Mediathek genutzt werden. "Der Landkreis ist sich der Bedeutung von Investitionen in die Bildung bewusst. Mit der Überarbeitung des Raumprogramms für die Ganztagsbetreuung setzen wir auf effiziente Nutzung der Ressourcen, ohne die Qualität der Bildungsangebote zu gefährden", betont Silke Engler und ergänzt: "Die Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt, um das strukturelle Defizit zu bewältigen und gleichzeitig die Bildungsinfrastruktur zukunftssicher aufzustellen."

https://www.presse-service.de/medienarchiv.aspx?medien_id=302852