Energiesparen leicht gemacht


Kassel, 3. Mai 2023. Energie ist ein knappes und teures Gut. Das mussten gerade einkommensschwache Haushalte im Zuge der Energiekrise schmerzhaft erfahren. Doch der Stromspar-Check Stadt und Landkreis Kassel hilft ihnen seit mehr als zehn Jahren mit kostenlosen Beratungen. Vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2023 haben die sechs Berater der Initiative 124 Haushalte besucht – und jedem der Haushalte im ersten Jahr nach der Beratung eine durchschnittliche Ersparnis von 219 Euro und der Umwelt eine CO2-Reduktion von 453 Kilogramm ermöglicht.

Vor Ort analysieren die Energiesparberater zunächst den Verbrauch, beraten dann gezielt und installieren Soforthilfen. Die knapp 1.300 verbauten Strom- und Wassersparartikel, darunter LED-Leuchten und Wassersparduschköpfe, hatten einen Gesamtwert von 6.000 Euro. Zudem haben die Berater neun Gutscheine für den Austausch von alten Kühlschränken gegen hocheffiziente Neugeräte ausgegeben.

Haushalte, die ihren Kühlschrank tatsächlich tauschten, sparten im ersten Jahr zusätzliche 113 Euro ein und entlasteten das Klima um weitere 173 Kilogramm CO2. Über die gesamte Lebensdauer der Sparartikel kommen pro Haushalt 1.400 Euro Ersparnis zusammen, mit Kühlschranktausch knappe 2.300 Euro.

Silvia Klaffer vom Verein ENERGIE 2000 aus Wolfhagen und Projektleiterin des Stromspar-Checks: „Wir möchten einkommensschwächeren Haushalten helfen, Energie zu sparen und ihre finanzielle Belastung zu reduzieren. Und das funktioniert gut, denn die meisten Menschen sind dafür offen, sich sparsam zu verhalten. Nur fehlt oft das Wissen, wie es geht, oder das nötige Geld, um beispielsweise in ein hocheffizientes Kühlgerät zu investieren. Die erzielten Einsparungen nach einer Beratung zeigen aber, dass jeder ohne große Komforteinschränkungen seinen Verbrauch spürbar senken kann.“

Dr. Olaf Hornfeck, Vorstand der Städtischen Werke, die den Energiespar-Check von Beginn an unterstützen, freut sich: „In Zeiten hoher Energiepreise ist der Stromspar-Check besonders wichtig. Deshalb sind wir froh, dass die Initiative weiterarbeiten kann. Denn die Zuwendungen wurde gerade bis 2026 verlängert.“

Der Stromspar-Check setzt darauf, dass Haushalte durch einen effizienteren und sparsameren Umgang mit Energie ihren Verbrauch und damit ihre Kosten dauerhaft senken. Durch eine höhere Präsenz vor Ort in den Quartieren der Wohnstadt, der GWH und dem Caritasstandort in Waldau nach der Pandemie wurden die Kontakte zu den betroffenen Haushalten nochmals spürbar verbessert. Außerdem wurde eine Zusammenarbeit mit der Wohngeldstelle des Landkreises Kassel und dem Jobcenter in Eschwege geknüpft.

Grundsätzlich kann jeder Haushalt eine kostenlose Beratung des Stromspar-Checks buchen, der Transferleistungen bezieht. Aber auch Haushalte mit geringen Renten oder Alleinerziehende können sich beraten lassen. Interessenten können einen Termin im Kasseler Umwelthaus vereinbaren. Die Berater informieren darüber hinaus an anderen Stellen über das

Angebot, beispielsweise in Jobcentren, sozialen Einrichtungen, Ämtern oder der Kasseler Tafel. Auch im Kunden- oder Zahlungszentrum der Städtischen Werke in Kassel gibt es Informationen rund um den Stromspar-Check.

Der Stromspar-Check ist auf Bundesebene ein Projekt des Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie-und-Klimaschutzagenturen, gefördert von der Klimaschutzinitiative sowie vom Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Lokal unterstützt die Städtische Werke AG, die EAM, die Stadtwerke Wolfhagen, der Caritasverband Nordhessen Kassel sowie der Kreisverband Kassel des BUND den Stromspar-Check. Die Projektleitung hat die Energieagentur ENERGIE 2000 e.V. aus Wolfhagen inne.